Effiziente Schichtung für implantatprothetische Hochästhetik

Zahntechnikermeister Marcio Breda,
Vitória, Espírito Santo, Brasilien

„In der Einfachheit liegt die Schönheit“, wusste schon der antike griechische Philosoph Platon vor über 2000 Jahren. In der Zahntechnik haben alle schon diese Erfahrung gemacht: Ein kleiner Schnörkel oder eine Verspieltheit zu viel nimmt einer Restauration auf einmal die Natürlichkeit, sie wirkt künstlich und aufgesetzt. Ein keramisches Verblendsystem sollte dieser Einfachheit grundlegend gerecht werden, um aus dem Können eines Zahntechnikers immer wieder ein Optimum an natürlicher Schönheit werden zu lassen.

Im folgenden Fallbeispiel beschreibt Zahntechnikmeister Marcio Breda, wie heute aus dem hochtransluzenten Zirkondioxid VITA YZ HT White und der universellen Verblendkeramik VITA LUMEX AC auf sechs Implantaten mit Leichtigkeit Schönheit entstehen kann.

Ausgangssituation vs. Finales Ergebnis

Resultat: Mit einer effizienten Schichtung ist ein hochästhetisches Ergebnis entstanden.

Ausgangssituation: Das eingefärbte Zirkondioxidgerüst aus VITA YZ HT nach der Sinterung.

Mit der festsitzenden Totalprothese zu Ästhetik und Sicherheit im Alltag

Ein 35-jähriger Patient war mit seiner Totalprothese im Oberkiefer funktionell und ästhetisch unzufrieden. Der Saugeffekt war unzureichenden und Konfektionszähne sowie Basis der Totalprothese wirkten leblos und künstlich.
Der Patient wünschte sich eine festsitzende Versorgung auf Implantaten, die ihm Sicherheit und eine altersentsprechende Ästhetik zurückgeben sollte. Er entschied sich für sechs Implantate und eine Suprakonstruktion aus Zirkondioxid und Verblendkeramik. Die neue Prothese sollte individuell und zu den natürlichen Zähnen im Unterkiefer passend sein. Mit der VITA classical A1–D4-Farbskala wurde an den Schneidezähnen im Unterkiefer die Grundzahnfarbe A3 bestimmt.

Ein Gerüst aus VITA YZ HT White

Nach der Insertion und Einheilung der Implantate wurde ein Meistermodell hergestellt und digitalisiert. Ein Zirkondioxidgerüst wurde konstruiert und aus VITA YZ HT White gefräst. Die hochtransluzente Gerüststruktur sollte von Anfang an für eine natürliche Transluzenz im Bereich der Zähne sorgen.

Sinterung und Washbrand

Nach der Ausarbeitung wurden die dentalen Anteile des Gerüsts mit VITA YZ HT SHADE LIQUID A3 infiltriert, um der Grundzahnfarbe der Unterkieferzähne gerecht zu werden. Im Gingivalbereich erfolgte eine entsprechende Infiltration mit VITA YZ EFFECT LIQUID Pink für die grundlegende Reproduktion der Gingiva. Nach der Trocknung wurde das Gerüst gesintert.
Der Washbrand erfolgte im Dentalbereich mit VITA LUMEX AC FLUO INTENSE sand, um eine natürliche Fluoreszenz in der Tiefe zu implementieren. Im Schleimhautbereich kam für eine initiale Reproduktion kräftiges GINGIVA rosewood zum Einsatz.

Das eingefärbte Zirkondioxidgerüst aus VITA YZ HT nach der Sinterung.

Der Waschbrand mit FLUO INTENSE sand und GINGIVA rosewood.

Dentinkerne und Cutback

Nach dem Washbrand wurden die Dentinkerne an den Eckzähnen mit chromatischerem DENTINE A3 und an den restlichen Zähnen mit DENTINE A2 geschichtet. Anschließend wurden anatomische Cut-backs durchgeführt.

Der Dentinkern mit DENTINE A3 an den Eckzähnen und DENTINE A2 an den restlichen Zähnen.

Anatomische Cut-backs wurden nach der Schichtung des Dentinkerns durchgeführt.

Mamelon-Struktur und Schmelzschichtung:

An den Schneidezähnen folgte die Rekonstruktion der Mamelon-Struktur mit MAMELON saffron. Die erste Schmelzschichtung erfolgte in den oberen zwei Dritteln mit transluzentem ENAMEL clear, um die Mamelon-Anatomie dreidimensional aus der Tiefe wirken zu lassen.

Mamelon-Struktur der Schneidezähne wurde mit MAMELON saffron rekonstruiert.

Die erste Schmelzschichtung wurde in den oberen zwei Dritteln mit ENAMEL clear durchgeführt.

Separation und Wechselschichtung der Schneide

Nach dem ersten Brand wurden die Approximalbereiche separiert, um Spannungen zu eliminieren. Es folgte eine Wechselschichtung aus ENAMEL clear, ENAMEL fog und OPAL TRANSLUCENT opal-neutral.

Der Approximalbereich wurde separiert, um Spannungen zu verhindern.

Wechselschichtung der Schneide mit ENAMEL clear, fog und OPAL TRANSLUCENT opal-neutral.

Komplettierung von Schneide und Gingiva

Nach dem zweiten Brand wurde die Schneide aus einer Wechselschichtung aus ENAMEL fog und TRANSLUCENT smoky-white komplettiert. Im Anschluss erfolgte die Reproduktion der Gingiva mit einer ausgewogenen Mischung aus GINGIVA grapefruit und ENAMEL clear.

ENAMEL fog, TRANSLUCENT smoky-white im Bereich der Zähne und GINGIVA grapefruit mit ENAMEL clear im Gingivalbereich.

Korrekturbrand und Ausarbeitung

Nach dem dritten Brand wurden im Dentalbereich nur noch morphologische Korrekturen mit PEARL shell durchgeführt und gleichzeitig ein Perlmutt-Effekt etabliert. Den Schleimhautbereich komplettierte eine Mischung aus ENAMEL clear und GINGIVA light-rose.
Nach dem letzten Brand wurde die Ausarbeitung mit unterschiedlich geformten, feinen Diamantinstrumenten und Gummipolierern vorgenommen. Ein Glasurbrand mit VITA AKZENT Plus GLAZE LT sorgte für die Finalisierung.

Der Korrekturbrand wurde dental mit PEARL shell und gingival mit GINGIVA light-rose durchgeführt.

Die Versorgung nach der Ausarbeitung mit Diamanten und Gummipolierern.

Mit Leichtigkeit zur Hochästhetik

In der fertigen Arbeit präsentieren sich Zähne und Gingiva als natürliche Einheit. Nach nur wenigen unspektakulären Schichtungen war es gelungen, ein hochästhetisches Ergebnis zu erreichen. Gerade bei der weitspannigen Versorgung erwies sich das als Effizienzvorteil. Die schichtkeramische Einfachheit hatte eine schnörkellose und glaubwürdige Ästhetik entstehen lassen: ein Optimum an Schönheit in kürzester Zeit.

Die fertige, glasierte implantatprothetische Arbeit wirkte absolut natürlich.

Gingiva und Zähne waren zu einer naturidentischen Einheit verschmolzen.

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