Feldspatkeramik VITABLOCS Mark II als hochästhetisches und präzises Laborgerüst

Dr. med. dent. Julio Gomez Paris
Zahnarzt und Zahntechniker
Rosario, Argentinien

VITABLOCS haben sich seit 35 Jahren klinisch bewährt. Was sie auszeichnet, ist ihr grundsätzlich zahnähnliches Erscheinungsbild, das farbtreu ist zu den VITA Farbstandards. Die Zahnfarbbestimmung mit den VITA Farbskalen findet sich also patientengerecht in den Blöcken wieder. Die CAD/CAM-gestützte Fertigung erfolgt effizient und präzise, ohne dass anschließend ein Brand beziehungsweise eine Sinterung notwendig ist. Gerade in der ästhetischen Zone lassen sich so auf wirtschaftliche Weise hochästhetische Restaurationen realisieren. Im folgenden Fallbeispiel zeigt Zahnarzt und Zahntechniker Dr. Julio Gomez Paris (Rosario, Argentinien), wie diese Vorteile laborseitig für eine hochästhetische Rehabilitation genutzt werden und wie im Zusammenspiel mit der universellen Verblendkeramik VITA LUMEX AC und den Malfarben VITA AKZENT Plus ohne Aufwand absolut patientenindividuelle Restaurationen entstehen.

Ausgangssituation vs. Finales Ergebnis

Klinische Ausgangssituation

Ein 60-jähriger Patient wurde in der Praxis vorstellig, weil er mit der Ästhetik seiner Frontzähne im Oberkiefer unzufrieden war. Bei der klinischen Inspektion zeigten sich in diesem Bereich Drehungen und Kippungen der Zähne sowie starke Abrasionen im inzisalen und palatinalen Bereich. Außerdem wurde eine Parodontitis diagnostiziert, die mit Rezessionen und Zahnhalsdefekten einherging, weshalb initial eine Parodontitistherapie durchgeführt wurde und anschließend die freiliegenden Zahnhälse mit Komposit versorgt wurden. Die Oberkieferfrontzähne des Patienten sollten mit Kronen versorgt werden. Als Restaurationsmaterial wurde VITABLOCS Mark II ausgewählt, um den hohen ästhetischen Ansprüchen des Patienten gerecht zu werden. Auf dieser farbtreuen und biomimetischen Basis sollte mit der Verblendkeramik VITA LUMEX AC und dem Malfarbensystem VITA AKZENT Plus die Individualität der Unterkieferzähne reproduziert werden.

Die Ausgangssituation mit Abrasionen, Kippungen und Drehungen an den Frontzähnen im Oberkiefer.

Digitales und analoges Mock-up

Anhand einer frontalen Digitalfotografie wurde in der exocad Software (Exocad, Darmstadt, Deutschland) ein zweidimensionales Digital Smile Design am lachenden Patienten durchgeführt. Anschließend erfolgte ein Intraoralscan mit CEREC Primescan (Dentsply Sirona, Bensheim, Deutschland) der über das Connect Case Center importiert wurde, um beide Datensätze im Smile Creator von exocad zu kombinieren und ein digitales Wax-up dreidimensional finalisieren zu können. Das so entstandene virtuelle Modell wurde anschließend mit dem lichthärtenden Kunststoff FREEPRINT model (DETAX, Ettlingen, Deutschland) in der Druckeinheit MiiCRAFT Ultra 150 (Hsinchu, Taiwan) additiv gefertigt und auf diesem ein Silikonschlüssel für ein direktes Mock-up mit PROTEMP 4 (3M, Seefeld, Deutschland) hergestellt. Das Mock-up wurde morphologisch modifiziert und in einer zweiten Sitzung nochmals kontrolliert.

Auf der Grundlage von Digital Smile Design und Intraoralscan wurde ein virtuelles Mock-up konstruiert.

Aus dem virtuellen Mock-up entstand ein additives Modell.

Das zweite intraorale Mock-up nach morphologischer Modifikation.

Klinische Schritte und CAD/CAM

Vor der Präparation wurde in der gleichen Sitzung das finale Mock-up als Konstruktionsgrundlage gescannt und die Zahnfarbe 1M2 mit dem VITA Linearguide 3D-MASTER bestimmt. Nach dem Beschleifen der Frontzähne im Oberkiefer für Vollkronen, wurde die Abformung mit dem CEREC Primescan in der CEREC-Software 5.2 durchgeführt. Der Datensatz wurde über das Connect Case Center Portal an das Labor geschickt, damit die Restaurationen in der CAD-Software inLab 22.0 konstruiert (alles Dentsply Sirona, Bensheim, Deutschland) und aus VITABLOCS Mark II in der CEREC Primemill geschliffen werden konnten. Anschließend wurden die grob ausgearbeiteten Restaurationen intraoral einprobiert. Vor der Individualisierung wurde auf dem Modell ein Silikonschlüssel angefertigt, um die inzisale Ausdehnung der Restaurationen vor dem Cut-Back mit Schleifsteinchen und Diamantinstrumenten festzuhalten.

Die systematische Zahnfarbbestimmung mit dem VITA Linearguide 3D-MASTER.

Die bestimmte Zahnfarbe und die beiden angrenzenden wurden mit den entsprechenden Farbmusterstäbchen dokumentiert.

Die Frontzähne im Oberkiefer wurden unter Beachtung der Mindestschichtstärke für Vollkronen präpariert.

Das virtuelle Modell nach dem Intraoralscan mit dem CEREC Primescan.

Anhand des Mock-ups wurden die Kronen aus VITABLOCS Mark II konstruiert.

Die feldspatkeramischen Kronen wurden auf ein additives Modell aufgepasst.

Ein kontrolliertes Cut-back wurde im Bereich der Schneidekante durchgeführt.

Fertigstellung und Endergebnis

Die Individualisierung erfolgte mit der leuzitverstärkten Glaskeramik VITA LUMEX AC, die universell auf allen gängigen vollkeramischen Gerüstmaterialien verwendet werden kann. Das standfeste Verblendkeramik lässt sich hochpräzise modellieren, bietet alle Spielarten der Natur und ist absolut brennstabil. Nach vier Bränden erfolgte die abschließende Charakterisierung mit VITA AKZENT Plus EFFECT STAINS 01 (weiß) im Inzisalbereich und EFFECT STAINS 05 (orange) im Zervikalbereich. Abschließend erfolgte die Glasur mit GLAZE LT. Nach der klinischen Einprobe und der lumenseitigen Konditionierung mit Flusssäure und Silan erfolgte die adhäsive Eingliederung mit 3M Scotchbond Universal und dem transluzenten Befestigungskomposit 3M RelyX Ultimate (beide 3M, Seefeld, Deutschland). Sieben Tage nach dem Einsetzen zeigte sich farblich und morphologisch die hochästhetische Integration der vollkeramischen Kronen.