Jürgen Freitag, ZTM, Bad Homburg, Deutschland
Ganz einfach: Zahntechnikerinnen und Zahntechniker wollen, dass es passt und super ausschaut. Der Ehrgeiz, die bestmögliche Präzision und Ästhetik hinzubekommen, ist das, was diesen Berufsstand tagtäglich antreibt und was ihn ausmacht. Lithiumdisilikat zu pressen, ist zweifelsohne eine etablierte Fertigungsmethode für vollkeramische Restaurationen. Irgendwie kamen und kommen wir mit dieser Technologie zurecht. Aber wurde sie in der Vergangenheit den zahntechnischen Ansprüchen wirklich gerecht oder musste man sogar einiges mit handwerklichem Können und Erfahrung kompensieren? War die Technologie wirklich das, wonach Zahntechnikerinnen und Zahntechniker suchten, um hochästhetisch und präzise zu arbeiten? Die Realität ist, dass man sich an einige Dinge gewöhnt, sie im Laufe der Zeit einfach hingenommen hat. Denn es ging ja anscheinend nicht besser, oder? Die Lithiumdisilikate wirkten eben einfach gräulich, Randbereiche mussten dicker modelliert werden, um richtig auszulaufen, und die Reaktionsschicht mit der Einbettmasse machte so manch schöne Modellation in Wachs zunichte, weil bei der keramischen Umsetzung Details auf der Strecke blieben. Dass es auch anders geht, verspricht eine neue Rezeptur. Bei der Presskeramik VITA AMBRIA (VITA Zahnfabrik, Bad Säckingen, Deutschland) handelt es sich um ein zirkondioxidverstärktes Lithiumdisilikat, das im folgenden Falllbeispiel konsequent in der ästhetischen Zone eingesetzt wurde, um mit Lebendigkeit statt leblosem Grau zu punkten.