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Ästhetische Metallkeramik mit VITA VMK Master®

Gewusst wie: So erzielen Sie meisterhafte Ergebnisse

Von Jürgen Freitag

„Ästhetische Perfektion entsteht durch die Kombination von Innovation und Tradition“, weiß ZTM Jürgen Freitag (JF Dental, Bad Homburg) aus jahrzehntelanger Erfahrung. Der auf hochästhetische Prothetik spezialisierte Verblendexperte schätzt neben der Arbeit mit modernsten Materialien und CAD/CAM-Technologie auch die Vorzüge von metallkeramischem Zahnersatz. So verbindet er das Beste beider Welten und bietet seinen Kunden exzellente Ergebnisse.

Vor allem schätze ich die Vielseitigkeit und das hohe ästhetische Potenzial der Metallkeramik, speziell der VITA VMK Master. Bei bestimmten Indikationen wie z. B. Geschiebearbeiten zieh ich Lösungen mit Metallgerüst denen mit Zirkondioxid sogar vor. Wie im Fall einer 35 jährigen Patientin, bei der ich stark verfärbte Stümpfe maskieren musste (Abb. 1). Bei einer vollkeramischen Lösung würden sie grau durch die Verblendung hindurch schimmern, also ein klarer Fall für VITA VMK Master.

Der vorgestellte Fall ist ein Standardfall mit scheinbar geringem Potenzial für ein spektakuläres Resultat. Doch oft sind es gerade Standardfälle, bei denen sich mit vergleichsweise geringem Aufwand sichtbar schöne Ergebnisse erzielen lassen. Das Erfolgsgeheimnis liegt hier in der Konzentration aufs Wesentliche: die Form, die Farbe und die Oberfläche.

Stützt und maskiert: das Gerüst

Bei der Herstellung der Kronengerüste setze ich auf CAD/CAST, eine Methode, bei der ich die Vorteile modernster CAD-Technik mit denen des ausgereiften Vakuum-Druckgussverfahrens kombiniere. Am PC konstruiere ich das Gerüst, lasse es die Maschine aus einem Wachs-Blank schleifen, versehe die „Modellation“ mit Gusskanälen, bette sie ein und gieße sie. Diese Methode bietet mir eine definierte Wandstärke von 0,3 mm nach dem Ausarbeiten, einen deutlichen Zeitgewinn sowie einen klaren betriebswirtschaftlichen Vorteil: Die Wertschöpfung bleibt im Labor und fließt nicht in die Fremdfertigung ab.

Wegen ihres warmen Gelbtons schätze ich hochgoldhaltige Aufbrennlegierungen, die sehr gut zur hochschmelzenden VITA VMK Master Keramik passen. Vor der Verblendung kürze ich die Gerüste vestibulär um ca. 2 mm und schaffe damit Platz für eine Keramikschulter.

Abb. 1 Ausgangssituation zeigt 4 Frontzahnstümpfe: 12 dunkel verfärbt, 11 labial hell, 21 und 22 mit Metallaufbauten. Hier ist eine Lösung gefragt, die die unterschiedlichen Untergrundeinflüsse maskiert und eine einheitliche Farbwirkung ermöglicht.

Schichtung mit System

Die VITA VMK Master Keramik bietet nicht nur erstklassige Verarbeitungseigenschaften: Exzellente Modellierfähigkeit, einfaches Handling und minimale Schrumpfung. Das umfangreiche Zusatzmassenangebot lässt darüber hinaus bei der Individualisierung selbst anspruchsvollster Arbeiten keine Wünsche offen. Und das Ergebnis überzeugt nicht nur auf dem Modell, es macht insbesondere im Mund eine sehr gute Figur.

Abb. 2 DENTINE-Schichtung mit OPAQUE DENTINE, DENTINE, CERVICAL CE3 (goldgelb); zentral-inzisal DENTINE MODIFIER DM3 (gelb); approximal-inzisal DENTINE MODIFIER DM1 (weiß).

Den Anfänger mögen 7 oder 8 Massen verwirren, die in eine „einfache“ Schichtung einfließen. Wenn er jedoch die Methodik und ihre Logik einmal verinnerlicht hat, wird er feststellen, dass – eine gründliche Merkmalanalyse vorausgesetzt – mit weniger Massen eine vollkommen natürliche Anmutung kaum erreichbar ist. Eine wirkungsvolle Art übrigens, sich nicht nur ästhetisch, sondern auch preislich von einer monolithischen vollkeramischen Restauration abzusetzen.

Abb. 3 Abschlussschichtung für den ersten Brand mit EFFECT Massen. CERVICAL CE3 (goldgelb); TRANSLUCENT T4 (neutral), T5 (hellblau), T6 (blau); WINDOW; PEARL TRANSLUCENT PLT1 (perlmutt-creme); LUMINARY LM5 (hellbraun).

Die Abbildungen 2 bis 4 zeigen am Beispiel der Krone 11 die bis zum ersten Brand eingesetzten VITA VMK Master Massen (Abb. 2 bis 4). Zur Verdeutlichung habe ich sie mit Lebensmittelfarben eingefärbt. Die in den Bildunterschriften angegebenen Farben entsprechen jedoch nicht dieser Einfärbung, sondern geben den effektiven Farbcharakter wider.

Abb. 4 Palatinale Schmelzschichtung mit ENAMEL, TRANSLUCENT T1 für die Schmelzleisten, PEARL TRANSLUCENT PLT1.

Überzeugendes Ergebnis

Mit dem Glanzbrand weisen die Kronen bereits ein recht gutes Ergebnis auf (Abb. 5). Jedoch entfalten sie erst nach der finalen manuellen Politur ihr natürliches Aussehen und liefern ein ästhetisch rundum überzeugendes Endresultat: Perfektion durch Harmonie von Farbe, Form und Oberfläche (Abb. 6).

Lassen wir die Farbe und individuelle Effekte beim ersten Blick einmal unbeachtet, so sind für die natürliche Wirkung dieser vier Kronen in erster Linie ihre Form und ihre Oberfläche verantwortlich (Abb. 6 bis 8). Zum Beispiel verleihen die gespiegelten Schmelzleisten im interproximalen Raum der mittleren Inzisiven beiden Zähnen ihre Körperhaftigkeit und betonen damit ihren Einzelzahncharakter. Dieses Formmerkmal ist letztlich wichtiger als ein 100%iger Treffer bei der Zahnfarbe. Auch sprechen die an der manuell nachbearbeiteten Oberfläche gebrochenen Lichtreflexionen für eine Textur, die einem natürlichen Zahn näher kommt als es ein Glanzbrand je könnte. Bereits diese beiden Form- und Oberflächenmerkmale lassen die 100%ige Farbübereinstimmung relativ in den Hintergrund treten. Ohne die Bedeutung einer gewissenhaften Farbnahme und -reproduktion zu schmälern, sagt mir meine Erfahrung mit dem 3D-Master System: Stimmt die Farbhelligkeit zu etwa 80 %, reicht diese Übereinstimmung bereits für ein harmonisches Ergebnis, das jeden Betrachter zu 100 % zufriedenstellen wird.

Abb. 5 Metallkeramikkronen nach dem Glanzbrand ausgearbeitet auf dem Sägemodell.

Abb. 6 Perfektion in Farbe, Form und Oberfläche: Ausgeprägte transluzente Schneide, dank des Metallgerüsts kein Durchschimmern der verfärbten Stümpfe, kein Durchscheinen des Opakers, sehr gute Anpassung an die Nachbarzähne und an die untere Front.

Abb. 7 Nach der manuellen Endpolitur hilft eine Schwarz-Weiß-Aufnahme bei der letzten Formkontrolle; auch feine Formabweichungen und Helligkeitsabstufungen werden so deutlicher sichtbar und können besser beurteilt werden.

Abb. 8 Lateralansicht von rechts: Besonders gut zu erkennen ist der transluzente Inzisalsaum an Krone 22 sowie die natürlich wirkenden Mamelons der mittleren Inzisiven. Ein Metallgerüst oder durchscheinender Opaker ist nicht zu sehen.