Zunächst wurde eine Foto- und Videodokumentation durchgeführt, um die Ausgangssituation digital festzuhalten. Die störenden Faktoren wurden eingehend mit der Patientin besprochen und analysiert. Abschließend wurde die Ausgangssituation vor der Präparation mit dem Intraoralscanner 3Shape TRIOS (3Shape, Kopenhagen, Dänemark) digitalisiert.
Die lächelnde Patientin wurde frontal mit der DSDApp von Christian Coachman auf einem Tablet aufgenommen. Das Gesicht wurde dort nach den ästhetischen Regeln des Digital Smile Design analysiert und auf dieser Basis eine ideale virtuelle Zahnmorphologie an den oberen Schneidezähnen und den beiden Prämolaren in 2D erstellt. In der Software NemoDSD 3D (Nemotec Software, Spanien) wurden die Daten des intraoralen Scans und des Digital Smile Design gematcht, um ein virtuelles Wax-up-Modell zu erstellen. Das so konstruierte Ideal wurde dreidimensional gedruckt (Rapid Shape, Deutschland). Auf dem Modell wurde ein Schlüssel aus rigidem und viskosem Silikon hergestellt. Der Silikonschlüssel wurde entlang des girlandenförmigen Verlaufs des Zahnfleisches auf dem gedruckten Modell sorgfältig mit einem Skalpell ausgeformt. Dualhärtendes Komposit für provisorische Kronen und Brücken wurde anschließend in den Silikonschlüssel appliziert, bevor dieser intraoral positioniert wurde. Der Überschuss des Komposits konnte in der Gelphase entlang des zervikal ausgeformten Silikonschlüssels leicht entfernt werden. Nach dem Aushärten des Materials wurde der Silikonschlüssel entfernt und das virtuell gestaltete Mock-up verblieb auf dem oberen Zahnbogen. Das Mock-up wurde in einem zweiten Foto- und Video-Shooting dokumentiert und anschließend besprochen. Schließlich stimmte die Patientin zu, mit der definitiven Behandlung zu beginnen.
Entlang des Mock-up-Rands wurde mit einem Skalpell eine geführte Resektion der Gingiva durchgeführt, um den neuen Gingivaverlauf entsprechend dem Digital Smile Design auszuformen. Anschließend erfolgte eine kontrollierte Mock-up-Präparation für zehn Veneers von 15 auf 25, um im Schmelz zu verbleiben. An den Präparationsgrenzen der Frontzähne und der vier Prämolaren im Oberkiefer wurden dabei minimalinvasive Hohlkehlen angelegt. Nach Glättung der Präparationen mit einer feinen Gummipolierscheibe wurde ein zweiter intraoraler Scan durchgeführt, um ein digitales Modell entstehen zu lassen.